Party auf der Popow-Insel
Von Wladiwostok aus kann man wunderbar Insel-Hopping machen, nämlich zur Popow-Insel oder der Russischen Insel in der Peter-I.-Bucht. Ein Wochenend-Ausflug führte uns per Fähre zur Popow-Insel. Den Abend verbrachten wir mit Schaschlik-Grillen, Wein, Bier und Wodka. Unsere Norwegerin trank etwas über den Durst und versprach uns eine Knoblauch-Show, die sie uns allerdings nie vorführte. Unser Herbergsvater schaute sie mit heruntergeklappter Kinnlade an. – Wir begannen ein bisschen zu jammeren, weil es kühler wurde und wir befürchteten, uns in den Übernachtungs-Baracken zu Tode zu frieren. Die angebotenen Decken reichten nämlich nicht für alle. Der Herbergsleiter bot zweien von uns an, bei ihm zuhause zu übernachten. Margarita und ich stimmten todesmutig zu. Zuerst wollte er uns per Motorrad ins Dorf fahren. Man bedenke: Eine uralte Maschine, stockdunkles Terrain, mit schmalem Trampelpfad direkt an der Böschung, der Fahrer besoffen. Er beteuerte uns mehrmals, dass das kein Problem sei. Allerdings schaffte er es nicht, das Motorrad anzuschmeißen. Margarita und ich atmeten auf. So gingen wir also zu Fuss zum Dorf. Sergei führte uns in seine Neubauwohnung und war über die Maßen gastfreundlich uns gegenüber. Er wollte mit uns noch ein Weilchen zusammensitzen und Wein trinken. Das Problem war nur, dass Margarita zu kotzen begann, sobald sie die Wohnung betrat. Sergei und ich hatten alle Mühe, sauberzumachen und Margarita schlafen zu legen. Ich war nachher auch todmüde, aus dem Plaudern und Weintrinken wurde also nichts. Am nächsten Tag fuhr Sergei uns im Jeep zur Herberge, wo wir die anderen abholten und auf den Jeep verluden. Dann ging’s im Jeep zur Fähre – immer schön knapp an der Böschung vorbei. Nastja sang russische Rocksongs. Und wider Erwarten kamen wir wohlbehalten an der Fähre an.
Kaggi-Karr - 14. Jan, 20:27