Petersburg rockt!
Meine Magisterarbeit schrieb ich über die russische Rockmusik. Um mich einzustimmen, beschloss ich, zuerst auf den Spuren des legendären Leningradski Rock zu wandeln. Ich steuerte die Rubinstein-Straße 13 an, wo 1981 der erste Rockklub der Stadt gegründet wurde. Ich trat in die Empfangshalle, schaute mich um. Keine Spur von Rockklub, hier war inzwischen ein Kinder-Theater angesiedelt. Eine Ticketverkäuferin älteren Datums beobachtete mich und ahnte offenbar, warum ich gekommen war. “Hier gibt es jetzt keine Rockmusik mehr, nur noch seriöse Musik”, sagte sie mit strenger Stimme und finsterem Gesicht. Dumme Kuh, dachte ich und ging hinaus, in den Hinterhof. Schaute mich um und war baff: Die Hauswände waren lückenlos vollgeschrieben - mit den Namen der bedeutendsten russischen Rockstars der 80er Jahre: Grebenschikow von Aquarium, Zoi von Kino, Schewtschuk von DDT, Kintschew von Alisa, Maik von Zoopark, Alexander Baschlatschow... Genial, dachte ich, hier waren sie alle! Aus irgendeinem Fenster hörte man amerikanischen Rock’n’Roll… Ein Hauch vergangener Zeiten lag in der Luft, ein Stück Rebellion aus zwei Staaten, die vor gar nicht langer Zeit verfeindet waren. Hier, an diesem Ort, waren sie vereint…
"Boogie Woogie" von Maik Naumenko und "Zoopark", eine der Leningrader Kultbands der 80er. Im Video gibt's ein paar Szenen aus dem oben erwähnten "1. Leningrader Rock-Klub", gegründet 1980/81.
(Autor: scaig)
Später schlenderte ich lange durch die Petersburger Buch- und Musikläden. Die interessantesten Musikläden fand ich nur zufällig, sie waren in Kellern und Hinterhöfen versteckt. Die Tickets für das “Aquarium“-Konzert waren zwei Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft (Spekulanten!), ich bekam nur noch eins auf dem Schwarzmarkt. Zumindest das Ticket für die Gruppe “Maschina Wremeni” kaufte ich auf legalem Wege.
Boris Grebenschikow und "Aquarium", Leningrader Kult-Band der 80er. Sind bis heute in Petersburg aktiv. Song: "Burlak" (Wolgatreidler). (Autor: TeodorFok)
Viktor Zoi dagegen, der 1990 in einem Autounfall ums Leben kam, konnte ich nur noch an seinem Grab besuchen. Den Bogoslowenski-Friedhof erkennt man recht schnell an seiner von zahlreichen Fans beschrifteten “Zoi-Wand”. Auch innerhalb des Friedhofs musste ich nicht lange suchen: Schon auf dem Hauptweg kamen mir Teenager in schwarzer Kleidung entgegen. Nie zuvor hatte ich so viele junge Leute auf einem Friedhof gesehen. Völlig klar, woher sie kamen. Sie waren an Zois Grab, hatten dort eine Minute schweigend gestanden und waren weitergegangen. Das Grab selbst sah sehr gepflegt aus, es war offensichtlich, dass sich ständig jemand darum kümmert. Ich erinnerte mich sogleich an das Grab von Jim Morrison, das ich 1997 in Paris gesehen hatte. Das sah nämlich sehr vernachlässigt aus, die Leute gingen daran vorbei, ohne es eines Blickes zu würdigen… Was ist da los? Ist der Doors-Sänger nicht weltweit eine Rocklegende?
Viktor Zoi von "Kino" im Film "Assa" von 1987. Songtitel: "Veränderungen!" Spiegelt gut die Aufbruchs-Stimmung der frühen Perestroika-Jahre wider. (Autor: MayaZlatogorka)
Es blieb mir nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn es näherte sich der Höhepunkt meines Petersburg-Aufenthaltes. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, meinen Lieblingssänger zu interviewen. Lange nervte ich meine Gastfamilie mit dem Satz: “Ich muss mal telefonieren”, und nach dreiwöchiger Tortur kriegte ich endlich Juri Schewtschuk ans Telefon, den letzten Mohikaner des Russian Rock. “Rufen Sie am Montag 12 Uhr noch mal an” sagte er liebenswürdig zu mir. Das war immerhin besser als nichts. Montag früh saß ich schon in der Küche und starrte auf’s Telefon. Meine Gastschwester Lena steckte den nassen Kopf zur Tür rein: “Aschenputtel, es ist noch nicht um zwölf…” Ha-ha, von wegen, Aschenputtel und der Prinz… Aber auch um zwölf Uhr war nix: “Rufen Sie später noch mal an, er ist noch nicht da“, wurde ich vertröstet. Endlich, gegen halb drei, hatte ich Schewtschuk wieder am Telefon: “Heute 18 Uhr, bei mir im Studio.” - Da stand ich nun um 18 Uhr in einem Hinterhof, war mir über die Hausnummer nicht sicher, klammerte nervös die Hände um den Blumenstrauß. Im Hof standen einige Männer und rauchten. Der eine fragte: “Wo willst du hin?” - “Ach nichts, ich seh mich nur um.” Dann sah er meine Blumen und lachte: “Schewtschuk ist nebenan…” Zwei Minuten später betrat ich die Küche des DDT-Studios, drückte dem DDT-Sänger die Hand, er goss mir ein Glas Tee ein… Merkwürdig: Vor mir stand ein ganz normaler Mensch, nicht das gottähnliche Wesen, das die Fans aus ihm gemacht haben. Auch die Küche sah irgendwie normal aus, russisch eben, ein bisschen wie meine Wohnheimküche in Kiew. Und ich konnte mir nur sehr schwer vorstellen, das mit mir genau DER Mensch sprach, dessen ungewöhnlichen Songtexte und expressive Stimme mich in den letzten Jahren völlig durcheinandergebracht hatten. Interessant war es, sein Gesicht zu beobachten, wenn er über sich und seinen geliebten russischen Rock sprach. Er schien völlig in sich gekehrt zu sein, aber seine Augen leuchteten. Als er sagte: “In drei Tagen beginnen wir unsere Tournee durch Mütterchen Russland”, bemerkte ich ein Funkeln in seinen Augen, das sowohl Sorge als auch Liebe auszudrücken schien: Sorge um Russland? Liebe zu Russland? Beides? Gut möglich, denn in vielen seiner Songtexte scheinen sich die größten Widersprüche Russlands zu vereinen: Tragik und Schönheit…
Juri Schewtschuk und "DDT", Konzert in Petersburg. Song: "Osen" - "Herbst", bekanntestes Lied der Gruppe. Zwischendurch wird mal über die Zukunft Russlands philosophiert ("Was wird aus der Heimat? Was wird aus uns?") und das Publikum aufgefordert: "Lasst euch nicht manipulieren!" (Autor: cu3off)
Wochen später. Wir trafen uns in Petersburg, ich, mein deutscher Kollege und einer seiner russischen Freunde, Maxim. Die beiden plauderten lange über gemeinsame Erlebnisse, und ich langweilte mich. Irgendwann aber begannen die beiden von ihren Begegnungen mit russischen Rockstars zu prahlen. Beide hatten sie sich auf Konzerten in Deutschland mit Boris Grebenschikow und Sergei Schnur fotografieren lassen. Maxim erzählte noch freudestrahlend, dass er einmal Slawa Butusow persönlich zum Geburtstag gratuliert hatte. Ich saß dabei, hörte zu und ärgerte mich über diese Angebereien. Plötzlich kam mir jedoch eine Erinnerung: eine russische Küche, zwei Gläser Tee, ein Mann mit Bart und Brille, der freundlich mit mir plauderte... Mir wurde klar, dass ich mit DER Story alles bisher Erzählte um einiges übertrumpfen konnte. So ganz nebenbei berichtete ich nun also den beiden, dass ich kürzlich den ruhmreichen Jurij Schewtschuk in seinem Studio besucht und interviewt hatte. Maxim konnte es nicht fassen. Aber immerhin hatten wir ein gemeinsames Thema gefunden und hechelten nun alle möglichen Petersburger Rocklegenden durch. Jetzt war es mein Kollege, der gelangweilt vor sich hin stierte.
Tage später. Ich beschloss, Juri Schewtschuk noch einmal in seinem Tonstudio aufzusuchen, um ihm meine ins Russische übersetzte Magisterarbeit zu überreichen. Mein deutscher Kollege und ich, wir fuhren also in die Stadt, trennten uns in der Stadt, ich ging Richtung Studio, er Richtung Reisebüro. Wir verabredeten uns für eine Stunde später in einem Cafe. Als ich endlich ins Studio kam, wurde ich zwar gnädig vom Pförtner empfangen, aber von dem alten Rock-Hero war keine Spur zu sehen. "Der ist im Dorf und schreibt Gedichte", bekam ich zu hören, als ich nach Schewtschuk fragte. Ich wurde von einem der Tonregisseure an den Tisch gebeten. Dort saßen einige Leute und machten sich gerade daran, die Sektflaschen zu öffnen. Ich hatte offenbar den richtigen Zeitpunkt erwischt. Da saßen wir nun also, tranken Sekt, unterhielten uns, und ich erfuhr ein paar Schnurren aus dem Leben von Schewtschuk. Der Tonregisseur präsentierte uns stolz das neue DDT-Album und erzählte ein paar Storys über die Arbeit an der CD. Mir wurde immer wieder Sekt nachgeschenkt, und so merkte ich nicht, wie die Zeit verging. Mein deutscher Kollege musste nun schon einige Stunden im Cafe auf mich warten... Als ich mich dann endlich losriss, verabschiedete und ging, kam mir mein Kollege entgegen, völlig nervös. Ich dagegen, halb betrunken, plauderte über meine Erlebnisse. "War Schewtschuk denn da?" - "Nein. Der ist grade im Dorf und schreibt Gedichte." -Mein Kollege schaute mich entsetzt-vorwurfsvoll an: "Als ich im Cafe war und auf dich wartete, hätte ich auch Gedichte schreiben können."
Drei Jahre später. Wladiwostok. Wohnheim. Miree (Norwegerin) und ich sichteten meine russische CD-Sammlung. Miree: “Hier, schau mal, mit diesem Sänger hier, dem Juri Schewtschuk, habe ich mich mal unterhalten.” – “Ach ja, ich auch.” Verwunderter Blick von Miree, dann fuhr sie fort: “Ich habe mit ihm Whisky getrunken.” – “Und ich – Tee.” Verblüffung auf beiden Seiten. Als ich Nastia davon erzählte, war ihr einziger Kommentar: “Armer Schewtschuk.”
"Boogie Woogie" von Maik Naumenko und "Zoopark", eine der Leningrader Kultbands der 80er. Im Video gibt's ein paar Szenen aus dem oben erwähnten "1. Leningrader Rock-Klub", gegründet 1980/81.
(Autor: scaig)
Später schlenderte ich lange durch die Petersburger Buch- und Musikläden. Die interessantesten Musikläden fand ich nur zufällig, sie waren in Kellern und Hinterhöfen versteckt. Die Tickets für das “Aquarium“-Konzert waren zwei Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft (Spekulanten!), ich bekam nur noch eins auf dem Schwarzmarkt. Zumindest das Ticket für die Gruppe “Maschina Wremeni” kaufte ich auf legalem Wege.
Boris Grebenschikow und "Aquarium", Leningrader Kult-Band der 80er. Sind bis heute in Petersburg aktiv. Song: "Burlak" (Wolgatreidler). (Autor: TeodorFok)
Viktor Zoi dagegen, der 1990 in einem Autounfall ums Leben kam, konnte ich nur noch an seinem Grab besuchen. Den Bogoslowenski-Friedhof erkennt man recht schnell an seiner von zahlreichen Fans beschrifteten “Zoi-Wand”. Auch innerhalb des Friedhofs musste ich nicht lange suchen: Schon auf dem Hauptweg kamen mir Teenager in schwarzer Kleidung entgegen. Nie zuvor hatte ich so viele junge Leute auf einem Friedhof gesehen. Völlig klar, woher sie kamen. Sie waren an Zois Grab, hatten dort eine Minute schweigend gestanden und waren weitergegangen. Das Grab selbst sah sehr gepflegt aus, es war offensichtlich, dass sich ständig jemand darum kümmert. Ich erinnerte mich sogleich an das Grab von Jim Morrison, das ich 1997 in Paris gesehen hatte. Das sah nämlich sehr vernachlässigt aus, die Leute gingen daran vorbei, ohne es eines Blickes zu würdigen… Was ist da los? Ist der Doors-Sänger nicht weltweit eine Rocklegende?
Viktor Zoi von "Kino" im Film "Assa" von 1987. Songtitel: "Veränderungen!" Spiegelt gut die Aufbruchs-Stimmung der frühen Perestroika-Jahre wider. (Autor: MayaZlatogorka)
Es blieb mir nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn es näherte sich der Höhepunkt meines Petersburg-Aufenthaltes. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, meinen Lieblingssänger zu interviewen. Lange nervte ich meine Gastfamilie mit dem Satz: “Ich muss mal telefonieren”, und nach dreiwöchiger Tortur kriegte ich endlich Juri Schewtschuk ans Telefon, den letzten Mohikaner des Russian Rock. “Rufen Sie am Montag 12 Uhr noch mal an” sagte er liebenswürdig zu mir. Das war immerhin besser als nichts. Montag früh saß ich schon in der Küche und starrte auf’s Telefon. Meine Gastschwester Lena steckte den nassen Kopf zur Tür rein: “Aschenputtel, es ist noch nicht um zwölf…” Ha-ha, von wegen, Aschenputtel und der Prinz… Aber auch um zwölf Uhr war nix: “Rufen Sie später noch mal an, er ist noch nicht da“, wurde ich vertröstet. Endlich, gegen halb drei, hatte ich Schewtschuk wieder am Telefon: “Heute 18 Uhr, bei mir im Studio.” - Da stand ich nun um 18 Uhr in einem Hinterhof, war mir über die Hausnummer nicht sicher, klammerte nervös die Hände um den Blumenstrauß. Im Hof standen einige Männer und rauchten. Der eine fragte: “Wo willst du hin?” - “Ach nichts, ich seh mich nur um.” Dann sah er meine Blumen und lachte: “Schewtschuk ist nebenan…” Zwei Minuten später betrat ich die Küche des DDT-Studios, drückte dem DDT-Sänger die Hand, er goss mir ein Glas Tee ein… Merkwürdig: Vor mir stand ein ganz normaler Mensch, nicht das gottähnliche Wesen, das die Fans aus ihm gemacht haben. Auch die Küche sah irgendwie normal aus, russisch eben, ein bisschen wie meine Wohnheimküche in Kiew. Und ich konnte mir nur sehr schwer vorstellen, das mit mir genau DER Mensch sprach, dessen ungewöhnlichen Songtexte und expressive Stimme mich in den letzten Jahren völlig durcheinandergebracht hatten. Interessant war es, sein Gesicht zu beobachten, wenn er über sich und seinen geliebten russischen Rock sprach. Er schien völlig in sich gekehrt zu sein, aber seine Augen leuchteten. Als er sagte: “In drei Tagen beginnen wir unsere Tournee durch Mütterchen Russland”, bemerkte ich ein Funkeln in seinen Augen, das sowohl Sorge als auch Liebe auszudrücken schien: Sorge um Russland? Liebe zu Russland? Beides? Gut möglich, denn in vielen seiner Songtexte scheinen sich die größten Widersprüche Russlands zu vereinen: Tragik und Schönheit…
Juri Schewtschuk und "DDT", Konzert in Petersburg. Song: "Osen" - "Herbst", bekanntestes Lied der Gruppe. Zwischendurch wird mal über die Zukunft Russlands philosophiert ("Was wird aus der Heimat? Was wird aus uns?") und das Publikum aufgefordert: "Lasst euch nicht manipulieren!" (Autor: cu3off)
Wochen später. Wir trafen uns in Petersburg, ich, mein deutscher Kollege und einer seiner russischen Freunde, Maxim. Die beiden plauderten lange über gemeinsame Erlebnisse, und ich langweilte mich. Irgendwann aber begannen die beiden von ihren Begegnungen mit russischen Rockstars zu prahlen. Beide hatten sie sich auf Konzerten in Deutschland mit Boris Grebenschikow und Sergei Schnur fotografieren lassen. Maxim erzählte noch freudestrahlend, dass er einmal Slawa Butusow persönlich zum Geburtstag gratuliert hatte. Ich saß dabei, hörte zu und ärgerte mich über diese Angebereien. Plötzlich kam mir jedoch eine Erinnerung: eine russische Küche, zwei Gläser Tee, ein Mann mit Bart und Brille, der freundlich mit mir plauderte... Mir wurde klar, dass ich mit DER Story alles bisher Erzählte um einiges übertrumpfen konnte. So ganz nebenbei berichtete ich nun also den beiden, dass ich kürzlich den ruhmreichen Jurij Schewtschuk in seinem Studio besucht und interviewt hatte. Maxim konnte es nicht fassen. Aber immerhin hatten wir ein gemeinsames Thema gefunden und hechelten nun alle möglichen Petersburger Rocklegenden durch. Jetzt war es mein Kollege, der gelangweilt vor sich hin stierte.
Tage später. Ich beschloss, Juri Schewtschuk noch einmal in seinem Tonstudio aufzusuchen, um ihm meine ins Russische übersetzte Magisterarbeit zu überreichen. Mein deutscher Kollege und ich, wir fuhren also in die Stadt, trennten uns in der Stadt, ich ging Richtung Studio, er Richtung Reisebüro. Wir verabredeten uns für eine Stunde später in einem Cafe. Als ich endlich ins Studio kam, wurde ich zwar gnädig vom Pförtner empfangen, aber von dem alten Rock-Hero war keine Spur zu sehen. "Der ist im Dorf und schreibt Gedichte", bekam ich zu hören, als ich nach Schewtschuk fragte. Ich wurde von einem der Tonregisseure an den Tisch gebeten. Dort saßen einige Leute und machten sich gerade daran, die Sektflaschen zu öffnen. Ich hatte offenbar den richtigen Zeitpunkt erwischt. Da saßen wir nun also, tranken Sekt, unterhielten uns, und ich erfuhr ein paar Schnurren aus dem Leben von Schewtschuk. Der Tonregisseur präsentierte uns stolz das neue DDT-Album und erzählte ein paar Storys über die Arbeit an der CD. Mir wurde immer wieder Sekt nachgeschenkt, und so merkte ich nicht, wie die Zeit verging. Mein deutscher Kollege musste nun schon einige Stunden im Cafe auf mich warten... Als ich mich dann endlich losriss, verabschiedete und ging, kam mir mein Kollege entgegen, völlig nervös. Ich dagegen, halb betrunken, plauderte über meine Erlebnisse. "War Schewtschuk denn da?" - "Nein. Der ist grade im Dorf und schreibt Gedichte." -Mein Kollege schaute mich entsetzt-vorwurfsvoll an: "Als ich im Cafe war und auf dich wartete, hätte ich auch Gedichte schreiben können."
Drei Jahre später. Wladiwostok. Wohnheim. Miree (Norwegerin) und ich sichteten meine russische CD-Sammlung. Miree: “Hier, schau mal, mit diesem Sänger hier, dem Juri Schewtschuk, habe ich mich mal unterhalten.” – “Ach ja, ich auch.” Verwunderter Blick von Miree, dann fuhr sie fort: “Ich habe mit ihm Whisky getrunken.” – “Und ich – Tee.” Verblüffung auf beiden Seiten. Als ich Nastia davon erzählte, war ihr einziger Kommentar: “Armer Schewtschuk.”
Kaggi-Karr - 19. Aug, 17:42
Kaggi-Karr - 20. Aug, 12:36
Versuch's!
Versuch's einfach - denk an den Anfang von dem Mark-Twain-Zitat )))
Wennh du "Schewtschuk" und "Putin" googelst, kannst du dich schonmal auf Deutsch einlesen (die deutschen Medien haben's nämlich auch schon mitgekriegt). Aber ich glaube, es hat ihn noch kein deutscher Journalist direkt darauf angesprochen.
Schewtschuk ist auch generell sehr gesellschaftlich aktiv. Das Konzert, zu dem du gehst, ist ja ein Benefiz-Konzert, mit Meeting.
Wennh du "Schewtschuk" und "Putin" googelst, kannst du dich schonmal auf Deutsch einlesen (die deutschen Medien haben's nämlich auch schon mitgekriegt). Aber ich glaube, es hat ihn noch kein deutscher Journalist direkt darauf angesprochen.
Schewtschuk ist auch generell sehr gesellschaftlich aktiv. Das Konzert, zu dem du gehst, ist ja ein Benefiz-Konzert, mit Meeting.
auswaerts - 20. Aug, 22:51
verboten
Das Konzert, zu dem ich am Sonntag gehen wollte, ist verboten worden.
Was aber Twain angeht, so hast Du Recht. Ich bin dran an einer Sache über den Wald in Ximki. Der war ja auch Anlass für das Konzert. Die Kundgebung ist auch erlaubt am Sonntag, nur das Konzi nicht. Morgen gehe ich in den Wald. Vielleicht kann man das zusammenknüpfen, Ximki, Schewtschuk, Putin.
Oh Gottogott, das klingt so wichtig!
Was aber Twain angeht, so hast Du Recht. Ich bin dran an einer Sache über den Wald in Ximki. Der war ja auch Anlass für das Konzert. Die Kundgebung ist auch erlaubt am Sonntag, nur das Konzi nicht. Morgen gehe ich in den Wald. Vielleicht kann man das zusammenknüpfen, Ximki, Schewtschuk, Putin.
Oh Gottogott, das klingt so wichtig!
Kaggi-Karr - 21. Aug, 01:57
Verboten worden... Mein Gott, ich kann es echt nicht fassen, was in Russland abgeht. Aber die Idee find ich gut, alles zusammen zu fassen: Ximki, Schewtschuk, Putin.
Kannst ja versuchen, nach dem Meeting mit Schewtschuk zu sprechen. Wenn du vorher anrufen willst: www.ddt.ru/contacts
(Tipp: Hart bleiben, lass dich nicht von dem Timoschenko (Studioleiter) abwimmeln!)
Kannst ja versuchen, nach dem Meeting mit Schewtschuk zu sprechen. Wenn du vorher anrufen willst: www.ddt.ru/contacts
(Tipp: Hart bleiben, lass dich nicht von dem Timoschenko (Studioleiter) abwimmeln!)
??
Morgen spielen Tschajf in Moskau. Das weiß ich genau seit - HEUTE.
Tipp: Interview!
:O